Dshanna, Auflösung im numinosem Odem Gottes
Dschanna, ein Paradies für tausende Hausers
Sich der Malerei, der einzig wahren Kunst mit Leib und Leben zu ergeben, sich im numinosem Odem Got*tes aufzulösen, wurde zur Hoffnung auf Unsterblichkeit für einige junge deutsche Künstler um *Friedrich Overbeck im frühen 19.Jahrhundert. Sie reisten nach Rom „besetzten“ ein leerstehendes Kloster auf dem Pincio und führten ein künstlerisches Außenseiterleben. Hier, und nur hier, an diesem Ort gelebter Kunst, konnten sie ihre Katharsis vollenden. Manchmal, und wenn es bloß Sekunden wären, wünsche ich mir ebenso diesen reinen Blick auf einen Schöpfer mit Herz und Seele.
In meiner Arbeit Dschanna, setzte ich mich mit dem Begriff des Paradieses, folglich mit Glauben, dem Göttlichen und der Vielfalt spiritueller Religiosität auseinander. Ein Thema welches Menschen eint und trennt. Rom, die Heilige Stadt des Christentums und dem Vatikan als geistiges Zentrum des Katholizismus, wählte ich bewusst als Ort für meine Dokumentararchäologische Installation aus, um einen neuen hinterfragenden Blick auf die “einzige wahre Größe“ *Got*tes einzunehmen. Den 99 Namen *Allah*s, getrieben mit Hammer und Eisen in Mauerwerk, deren wörtliche Verinnerlichung Voraussetzung ist um Einlass ins Paradies zu erlangen, entgegnete ich mit 100 Bildern meiner sehr privaten, oft traumatisch besetzten Universalbibliothek. Die Wahl der Farbe Grün manifestiert den Weg zum Paradies. Grün ist die Farbe des Propheten Mohammed. Seine Lieblingsfarbe und somit allgegenwärtig an heiligen Orten der Muslime. Orte, an dem der Gläubige dem Paradies, dem Garten ewiger Glückseligkeit nah ist.
Das Paradiesische aus dem All …Bei einer Mondwanderung ändert sicher die Perspektive auf das Irdische. Ähnlich einer dritten Person, welche uns in unserer Alltäglichkeit beobachtet und steuernde Antworten auf rebellisches Fragen geben kann. Ein Engel, ein Gott, ein Astronaut ? – ein Held! Ein Sieger, welcher jedoch im Moment des größten technischen Triumphes, der Landung auf dem Mond, sich seiner Winzigkeit bewusst wird. Oft ergeht es mir in meiner künstlerischen Arbeit ähnlich. Eine erweiterte Perspektive ändert den Blick auf das Detail, auf einen Zustand, auf ein grandioses Scheitern.